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Führungssimulation MEchange

In diesem Blogbeitrag nehmen wir ein Praxisbeispiel eines Telekommunikationsunternehmens zum Anlass, Ihnen anhand der folgenden Fragen das MEchange vorzustellen.

  1. Was passiert in der Führungssimulation MEchange?
  2. Was ist der konkrete Nutzen der Führungssimulation MEchange?
  3. Wie entsteht die passende Führungssimulation für mein Unternehmen?

Vor der Einführung einer veränderten Organisationsstruktur stand ein internationales Telekommunikationsunternehmen vor der Aufgabe, seine Führungskräfte für die veränderten Anforderungen im Führungsalltag zu qualifizieren. Dabei bestand die besondere Herausforderung darin, dass die Wissensvermittlung in einem praxisnahen Setting stattfand. Der Wissenstransfer in die berufliche Praxis sollte somit erleichtert werden. Die Teilnehmenden der Maßnahme sollten

  • lernen, ihre Mitarbeiter transparent über die Veränderungen zu informieren,
  • ihre Mitarbeiter motivieren, bestehende Strukturen und Prozesse anzupassen und
  • ihre Mitarbeiter ermutigen, den Change als einen förderlichen, positiven Prozess zu betrachten.

Eine zusätzliche Herausforderung bestand darin, den Teilnehmenden näher zu bringen, dass sie trotz geringer Informationen über das, was in Zeiten des Change auf sie zukommen wird, mit den Mitarbeitern in kontinuierlichem Austausch zu stehen und den Kontakt zu ihnen zu pflegen. Die übergeordnete Zielsetzung bestand darin, die Führungskräfte zu befähigen, Changeprozesse schneller und mit weniger Reibungsverlusten durchzuführen, und die typische Phase der Produktivitätssenkung so kurz wie möglich zu halten. Zielgruppe für diese Qualifizierungsmaßnahme waren Führungskräfte auf Team- und Abteilungsleiterebene.

Vor diesem  Hintergrund konzipierte die grow.up. Managementberatung eine Führungssimulation im Changekontext: das MEchange. Diese bot die Möglichkeit, Führungskräfte optimal auf ihre Aufgaben im Rahmen von Changeprozessen vorzubereiten. Dazu bedurfte es einer dynamischen und komplexen Trainingssituation, die die Teilnehmenden kontinuierlich forderte und miteinbezog. Lernen mit Herz und Verstand ermöglichte, dass Erleben und Wissensvermittlung ineinandergriffen. Statt nur zuzuhören, mussten die teilnehmenden Führungskräfte aktives, praktisches Handeln zeigen. Emotionale und aktive Lernerlebnisse waren so garantiert.


1. Was passiert in der Führungssimulation MEchange?

Die Teilnehmenden durchlaufen in einem simulierten, komprimierten Unternehmenssetting alle Phasen eines Veränderungsprozesses: Von der Information und Motivation von Mitarbeitenden über die Implementierung der Veränderung bis hin zur Kontrolle und Stabilisierung nach dem Veränderungsprozess. Die „Storyline“ wird über den gesamten Zeitraum der Simulation fortgeschrieben, die aus verschiedenen Phasen besteht. Nach jeder Phase findet ein Wechsel zwischen den Rollen unter den Teilnehmenden statt, d.h. sie agieren sowohl in der Rolle der Führungskraft als auch in der Rolle des Mitarbeiters. In den unterschiedlichen Phasen werden die Teilnehmenden mit changespezifischen Aufgaben- und Problemstellungen konfrontiert, die sie lösen müssen. Dazu zählen z. B. der richtige Umgang mit Mitarbeitern und die Ansprache dieser in unterschiedlichen Phasen der Veränderung, und die Auseinandersetzung mit der persönlichen Veränderungsbereitschaft. Die Anforderungen, Aufgaben und die zu bewältigenden Probleme in der Unternehmenssimulation spiegeln die Herausforderungen, die auch im Alltag von Veränderungssituationen bewältigt werden müssen. Die Teilnehmenden erwerben über die zu bearbeitenden Aufgaben relevantes Wissen und entwickeln hilfreiche Tools, die auch außerhalb der Qualifizierungsmaßnahme genutzt werden können. So entwickeln die teilnehmenden Führungskräfte z. B. einen Leitfaden für ein kritisches Mitarbeitergespräch und erarbeiten eine Checkliste zum erfolgreichen Umgang mit Mitarbeitern, die sich an der Veränderungskurve in unterschiedlichen Phasen des Veränderungsprozesses orientiert.

Die Teilnehmenden erarbeiten sich selbstständig Wissen zu Führung in Veränderungsprozessen. Der Umgang mit den Ängsten und Nöten der eigenen Mitarbeitenden in unterschiedlichen Phasen der Changekurve wird ebenso behandelt wie die Auseinandersetzung mit Veränderungen von Strukturen, Prozessen und Aufgaben.

Das Feedback, dass die Rollenspieler von Trainern und „Mitarbeitern“ zwischen den einzelnen Phasen erhalten, bewerten die Teilnehmenden erfahrungsgemäß als sehr wertvoll. Es besteht die Möglichkeit einer Rückmeldung an die Teilnehmenden durch die „Mitarbeitenden“ der jeweiligen Phase bzw. durch die „Kollegen“ der Handelnden in der Führungsrolle. Nach Abschluss der Qualifizierungsmaßnahme kann ein differenzierter Feedbackbericht für die Teilnehmenden erstellt werden.

2. Was ist der konkrete Nutzen der Führungssimulation MEchange?

Die Realitätsnähe

Eingebettet in das Unternehmenssetting erleben die Teilnehmenden alle Phasen eines Veränderungsprozesses. Die Aufgabenstellungen, Führungsanforderungen und Probleme greifen die Realität der Teilnehmenden auf, sie spiegeln Problemstellungen aus dem Führungsalltag. Auf diese Weise entsteht ein Wiederkennungseffekt, der von Teilnehmenden immer wieder als sehr realistisch beschrieben wird. Durch die Vergleichbarkeit mit den eigenen Themen und Aufgabenstellungen wird eine realistische Situation für die Teilnehmenden erzeugt – sie agieren und empfinden so, als ob die simulierte Situation real sei.

Der geschützte Raum

Das Verhalten der Teilnehmenden hat keine tatsächlichen Auswirkungen. Sie können in einem geschützten Setting „Fehler“ machen und neues Führungsverhalten erproben – auch wenn dies unter Umständen nicht zu dem gewünschten Resultat führt. Fehler zu machen, ist in der Führungssimulation MEchange nicht nur erlaubt, sondern willkommen – ganz nach dem Motto: Aus Fehlern lernt man!

Das aktive Führungshandeln

Nicht nur darüber reden, sondern es tatsächlich tun! Darum geht es bei der Führungssimulation MEchange. Theoretisches Wissen über Changesituationen hilft selten in der Praxis. Tatsächlich berichten Führungskräfte häufig von einem Gefühl der Überforderung und Verunsicherung, wenn sie Changeprozesse durchlaufen – obwohl sie durchaus eine Menge Know-how zum Thema Veränderung haben. Durch das eigene aktive Handeln machen die Führungskräfte bereits erste Erfahrungen, die sie davor bewahren, in der Realität überfordert zu sein. Die Führungssimulation MEchange hilft, diese empfundene Kluft kleiner zu machen.

Das direkte Feedback

Die Führungssimulation MEchange beinhaltet Rückmeldungen an die teilnehmenden Führungskräfte aus unterschiedlichsten Perspektiven: Die Teilnehmenden, die in der Rolle der Führungskraft agieren, erhalten Feedback von ihren Mitarbeitenden, Kollegen und Vorgesetzten. Diese geben jeweils an, welchen Eindruck das Führungsverhalten bei ihnen hinterlassen hat, und welche Veränderungswünsche sie ggf. haben. Auch die teilnehmenden Trainer berichten ihre Eindrücke und Beobachtungen. Auf diese Weise erhalten die Teilnehmenden durch das Feedback wertvolle Hinweise darauf, wie sie ihr Führungsverhalten in Veränderungssituationen noch verbessern können.

Der Perspektivenwechsel

Im Anschluss an jede Simulationsphase erfolgt automatisch ein Wechsel der Rollenbesetzung. Dies ermöglicht den Blick auf den Veränderungsprozess und das Führungsverhalten aus Sicht des Mitarbeiters, eines Teamleiters oder eines Abteilungsleiters.

Der Lerntransfer

Was man tut, das bleibt im Kopf! In diesem Sinne ermöglicht die praktische Erfahrung von Führungshandeln sowie das selbständige Erarbeiten von thematischen Inhalten die Sicherung eines nachhaltigen Lerntransfers. Lerninhalte können von den Teilnehmenden leichter in den eigenen Alltag übertragen werden.

Das abstrakte Thema wird greifbar

Obwohl alle Unternehmen früher oder später Changeprozesse durchlaufen, gibt es kaum die Möglichkeit, Führen im Kontext eines Changeprozesses zu trainieren. Ein Seminar kann wohl theoretische Grundlagen zur Führung in Veränderungsprozessen vermitteln, Mitfühlen und Nachempfinden bleiben jedoch sehr theoretisch. Die Führungssimulation MEchange macht genau das anfassbar und vor allem spürbar.

Die eigene Veränderungsbereitschaft hinterfragen

Führungskräfte in Veränderungsprozessen sind häufig doppelt belastet: Sie beschäftigt die Führung der eigenen Mitarbeitenden, und gleichzeitig sind sie auch selbst von der Veränderung betroffen, was manchmal in den Hintergrund rückt. Im Rahmen der Simulation werden die Teilnehmenden jedoch durch Tools und kritisches Hinterfragen angeregt, auch die eigene Position zum Führen in Change-Prozessen zu eruieren.

3. Wie entsteht die passende Führungssimulation für mein Unternehmen?

Wie so oft gilt auch hier: individuelle Lösungen und unternehmensspezifische Rahmenszenarien und Aufgaben steigern deutlich den Erfolg der Maßnahme. Je konkreter die Simulation auf Ihre Situation und Themen zugeschnitten ist, desto leichter findet der Transfer statt und die Teilnehmenden entwickeln wirkungsvolle Strategien für ihre konkreten Problemstellungen.

Neben maßgeschneiderten Führungssimulationen besteht auch die Möglichkeit, auf vollständige bzw. teilweise „Baukastensysteme“ zurückzugreifen. In diesem Fall werden bereits bestehende Szenarien und Aufgabenstellungen genutzt, die wiederum angepasst oder variiert werden können. Wenn Sie sich für das Thema Führungssimulationen interessieren, können Sie gerne mit uns in Kontakt treten.

Worum es bei Management Exercise noch geht und welche Vorteile es mit sich bringt, erfahren sie in unserem  kurzen Erklärvideo.

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Sie Ihr Team in Zeiten der Veränderung souverän führen können, empfehlen wir Ihnen außerdem unseren Intensivkurs Führen im Change.

https://academy.grow-up.de/produkt/intensivkurs-fuehren-im-change/

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